Nach WM-Titel peilt Martin Smolinski das Tripple an

Sep 21, 2023

Seit vergangenem Sonntag ist Martin Smolinski der neue Weltmeister auf der Langbahn und der Olchinger ist bestrebt hier gleich am kommenden Wochenende noch einen drauf zu setzen. Im niederländischen Roden wird Martin die deutsche Nationalmannschaft mit Erik Riss, Stephan Katt und Jörg Tebbe anführen und will den Titel erneut nach Deutschland holen. „Wir kennen uns alle schon lange und verstehen uns untereinander ganz gut“, so Smolinski, der zuversichtlich ist mit dem deutsche Team um die Goldmedaille mitfahren zu können, „wir werden auf der Bahn zusammen harmonieren müssen und sollten in jedem Lauf die Nuller vermeiden.“ Neben der Mannschaftsweltmeisterschaft auf der Langbahn nimmt der Bayer zudem noch eine andere Meisterschaft ins Visier, denn am 3. Oktober wird im südpfälzischen Herxheim die deutsche Meisterschaft auf der Langbahn ausgetragen und auch in diesem Rennen will Smolinski ganz oben stehen und damit das Tripple perfekt machen. Das seine Teamkameraden vom kommenden Sonntag, dann wiederum seine Kontrahenten sein werden kümmert den Bayer nicht. „Das ist für mich Business as Usual“, so Smolinski.

Hinter der Tatsache Martin Smolinski am vergangenen Wochenende überhaupt den Weltmeistertitel auf der Langbahn gewinnen konnte und nun auch um weitere Titel fahren kann, steht ein langer Leidensweg. Im Jahr 2020 brach sich Smolinski bei einem Training die Hüfte und kämpfte sich nach einer schweren Operationen zurück aufs Bike. 2021 wurde Smolinski dann auch wieder Vizeweltmeister, doch im Frühjahr 2022 galt es den nächsten Rückschlag zu verdauen. Ein künstliches Hüftgelenk musste her, denn Smolinski war weit davon entfernt schmerzfrei leben zu können. Nach der Operation ging es erneut in die Reha und der Kampf zurück aufs Bike begann von neuem. „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg und wir stehen immer wieder auf“, betont Smolinski, „ich war im Alltag auf Krücken angewiesen und musste mich mit mehreren Operationen mit meinem Team und meiner Familie im Rücken zurück kämpfen an die Weltspitze.“

Auch beim WM-Finale gab es noch vor dem Rennen Herausforderungen, die es im Vorfeld des Rennens im Team zu meistern galt. „Wir hatten im Training ein kleines technisches Problem festgestellt und wir mussten leider dann den Motor, der im Training die besten Rundenzeiten gefahren hat austauschen“, so Martin Smolinski, der den fürs Rennen geplanten Motor ausbauen lies, „wir sind dann auf Nummer sicher gegangen und haben den Motor lieber getauscht bevor wir einen Schaden fahren. Uns haben dann im Rennen mit den Ersatzmotoren aber dann an Leistung gefehlt.“ Mit etwas weniger Leistung musste Martin wiederum fahrerisch mehr abrufen, fuhr aber dennoch beständig seine Punkte und war nach Abschluss der Vorläufe punktgleich mit dem Briten Zach Wajtknecht direkt im Finale. In diesem lieferte sich der Olchinger ein sehenswertes Duell mit dem Dänen Kenneth Kruse Hansen, welches der Däne auf dem Zielstrich nur knapp vor Smolinski für sich entschied. „Mit dem anderen Motor wäre das eine andere Hausnummer gewesen, dann hätte ich den Grand Prix auch gewonnen“, ist sich der Bayer sicher und kommt auch gut damit klar keinen einzigen WM-Lauf gewonnen zu haben, „das interessiert mich gar nicht, unterm Strich zählt nur der Weltmeistertitel.“