“Wir wollen gewinnen”, hatte Martin Smolinski, unumstrittener Star der heimischen Speedway-Szene, noch vor dem letzten Training zum 4-Nationen-Vergleich in Neustadt gesagt. Am Ende gab es vor allem einen Gewinner, den Sport. Ein Jahr nach dem nasskalten Regenrennen kehrte der Speedway ins Neustädter Anton-Treffer-Stadion zurück. 2000 Zuschauer erlebten bei Sonnenschein, wie schön und spannend dieser Sport ist. Sie bejubelten und applaudierten Martin Smolinski und gratulierten der dänischen Mannschaft für ihren Sieg im 4-Nationen-Vergleich.
Zur tragischen Figur des Wettkampftages wurde der erst 17-jährige Michael Härtel. Der junge Dingolfinger, der mit Martin Smolinski sowie den Brüdern Erik und Mark Riss, Söhne des legendären Speedway-Rennfahrers Gerd Riss, das deutsche Team bildete, stürzte zweimal. Das erste Mal stockte den Zuschauern der Atem, als nach einem harten Kampf um den zweiten Platz in der Zielkurve von Rennen 11 die Kontrolle über seine Maschine verlor. Vier Läufe später wollte der junge Dingolfinger sein Missgeschick wieder gutmachen und beweisen, was in ihm steckt. Äußerst motiviert und engagiert ging er ins Rennen, vielleicht auch etwas übermotiviert. Eingangs der Kurve nach dem Start-Ziel-Bereich landete er mit seiner Maschine nach der ersten Runde im Gras, blieb einen Moment wie benommen liegen, ehe er sich – der Sanitätswagen rollte bereits heran – aufrappelte und von Rennleiter zu Fuß ins Fahrerlager zurückgebracht wurde. Der Lauf wurde daraufhin abgebrochen und neu gestartet, dieses Mal ohne Michael Härtl.
Martin Smolinski lieferte unterdessen seine One-Man-Show. Bereits im zweiten Durchgang lieferte er nicht nur einen tollen Sieg und drei Punkte für das Konto seiner Mannschaft. Er bot dem Publikum immer wieder auch das, wofür es ihn besonders liebt. Bereits während seines Rennens im zweiten Durchgang lupfte er immer wieder das Vorderrad seines Motorrades an und fuhr auf dem Hinterrad. Smolinski demonstrierte damit auch, dass er eine Klasse für sich an diesem Tag war.
Doch trotz aller Überlegenheit Smolinskis stand bereits in diesem zweiten von insgesamt fünf Durchgängen fest, dass es für die deutsche Mannschaft schwierig werden würde, den Vergleich zu gewinnen. Die Mannschaft aus Dänemark hatte sich nach zwei Durchgängen mit 18 Punkten an die Spitze der Mannschaftswertung gesetzt. Etwas abgeschlagen waren zu diesem Zeitpunkt Großbritannien und Polen. Am Ende holte sich Dänemark mit 44 Punkten die Mannschaftswertung vor Deutschland (32 Punkte), Polen (22 Punkte) und Großbritannien (20 Punkte). Die Einzelwertung teilten sich punktgleich Martin Smolinski aus Deutschland und Claus Vissing aus Dänemark mit jeweils 14 Punkten.
Martin spricht:
Ein gelungener Renntag, dickes kompliment an den Veranstalter für die sehr gut präparierte Bahn. Es machte mir riesig spass auf der Bahn, mein Jawa Bike war dank meines Team perfekt abgestimmt und ich glaube man konnte sehen das ich sehr viel Freude am Fahren hatte. Doch leider im Aufeinandertreffen mit Claus Vissing unterlief mir ein gravierender Fehler. Ich habe das Loch in der ersten Kurve nicht zu gemacht, war viel zu weit aussen und wurde von 2 Konkurenten überholt. Auf Platz 2 kam ich noch vor aber C.Vissing war auch gut unterwegs. Schade, wieder kein Maximum.
Allem in allem sind wir das Team der SR Speed Performance #84 mit einem Lachen nach Hause gefahren. Die Arbeit in den letzten Tagen hat sich bezahlt gemacht. Von 30 möglichen Punkten in 2 Rennen konnten wir 28 erreichen ( 13+1/14). Das Jawa / Tornado Material läuft prima!
Bilder vom Rennen gibts hier(Powered by Nikla Breu):
Pics Int. Ländervergleich Neustadt/Donau