Eine Rückkehr auf die große Bühne des Speedway Grand Prix 2020 hatte sich Martin Smolinski vorgenommen. Beim Challenge im kroatischen Gorican schien der Traum vom Grand Prix nach einer Verletzung und einem menschlichen Versagen des Startmarschalls schon geplatzt, doch nun darf der deutsche Meister wieder auf Einsätze im Speedway Grand Prix hoffen.
Promoter BSI und der Motoradsport Weltverband FIM haben einen Tag nach Bekanntgabe der permanenten Wildcards und damit des kompletten GP-Line-Ups auch die Fahrer der Substitute Liste, auf der Martin Smolinski an erste Stelle steht, bekannt gegeben. Die Substitute Fahrer rücken im Falle von Verletzungen und Absagen der 15 permanenten GP-Fahrer ins GP-Feld und kommen so zu Renneinsätzen im Speedway Grand Prix. „Wir freuen uns von BSI den ersten Reserveplatz bekommen zu haben, und somit als Deutscher wieder den Speedwaysport im SGP2020 vertreten zu dürfen. Es ist eine großer Schritt erneut für mich und auch der deutsche Bahnsport wird dadurch eine große Aufwertung erfahren“, erklärte Martin Smolinski. In der vergangenen Saison kamen in jedem der zehn Grand Prix Rennen Substitute Fahrer zum Einsatz und so darf sich auch Martin Smolinski berechtigte Hoffnungen auf Einsätze machen: „Von der Statistik her gesehen hat die erste Reserve 6 Einsätze oder vielleicht auch mehr im kommenden Jahr sobald ein gesetzter Fahrer auf absehbare Zeit ausfällt, so wie es mir auch in diesem Jahr ergangen ist.“
Als der Bayer von den Verantwortlichen der GP-Serie den ersten Reserveplatz angeboten bekam, sagte der Bayer nicht sofort zu, denn es gilt für den Grand Prix auch eine gewaltige Logistik zu bewältigen. “ Als ich den Anruf von Phil Morris, Race Director FIM, bekam musste ich mich innerhalb von 2 std entscheiden ob ich die erste Reserve annehme oder nicht“, berichtet der Bayer, “ Ich stimmte mich kurzfristig mit mir nahestehenden Personen ab und wir kamen zu der Entscheidung diese Chance wahrzunehmen. Im Hintergrund als Rennteam im Speedway Grand Prix läuft ein gewaltiges uhrwerk das Finanziell als Einsteiger kaum zu bewältigen ist, um in der Weltspitze mithalten zu können. In Anbetracht der kurzen Zeitspanne ist es natürlich nicht wirklich möglich noch weitere Sponsoren zu akquirieren. Doch ich habe mich entscheiden dieses Risiko zu tragen weil es dem deutschen Speedwaysport sehr gut tut und sich dadurch auch neue Impulse für junge und alte Fahrer sowie auch Neueinsteiger, ergeben.“
„Das Leistungsniveau im GP und auch allgemein bei uns im Speedwaysport ist gewaltig hoch geworden. Hier haben wir es als Deutsche Fahrer nicht einfach, da unsere Sportart im FreeTV kaum einen Stellenwert erfährt wie in vielen anderen europäischen Ländern, zB England und Polen oder im skandinavischen Raum“, so der deutsche Meister, “ Es wird nicht einfach das benötigte Budget als Ersatzfahrer auf die Beine zu stellen, doch ich hoffe auf viele Einsätze und gute Punktresultate um gemeinschaftlich mit meinen Partnern eine entsprechende Kostendeckung zu erzielen und würde mich freuen, wenn sich durch die internationale Präsenz der eine oder andere Partner noch dran beteiligen würde um die deutsche Fahne in unserer Sportart gut vertreten zu können.“
Martin Smolinski stand seit Einführung des Speedway Grand Prix in der Saison 1995 in der Saison 2014 als einziger deutscher Fahrer fest im Feld des GP’s und gewann damals den Auftakt in Neuseeland. Es war bis dahin der einzige Grand Prix Sieg eines deutschen Speedway Fahrers. Die Saison 2014 schloss der 34-jährige auf dem zwölften Rang ab und hatte seit der Saison 2014 immer wieder Einsätze als Wildcard Fahrer und als Substitute Rider.