Langbahn-GP 2 in Forus: Pleiten, Pech & Pannen

Jun 16, 2013

“ In Anbetracht der Umstände müssen wir mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Ich habe in den vielen Jahren schon so manches erlebt aber das übertrifft alles. Das wir überhaupt noch ein paar Punkte einfahren konnten war nur Dank der unglaublichen Leistung vor allem von Jens und Egon möglich“ so Smolis knapper Kommentar zu den Geschehnissen des Renntages.
Dabei fing für den amtierenden Vize-Weltmeister , gemessen an den Umständen, alles recht positiv an: Die Anreise nach Stavanger über Amsterdam verlief reibungslos, der Mietwagen stand sofort bereit und so gelang es Smoli sogar noch am Training teilzunehmen.Trotz einer sehr kurzen Nacht schwang er sich optimistisch auf sein Bike und wollte auf der 1000m-Bahn seine ersten Runden drehen. Doch schon nach wenigen Metern sprang ihm sein Gang heraus. Als sich dies kurz darauf wiederholte war klar, dass das Getriebe einen Defekt hatte. Nachdem in diesem Bike sein bestes Aggregat verbaut war, beschloss das Team den Motor in das Ersatzbike umzubauen. Dem Team gelang unter enormen zeitlichem Druck der Umbau, doch es folgte eine böse Überraschung: Während des Warmlaufens nahmen die Mechaniker seltsame Geräusche vom Motor wahr. Bei einer sofortigen Überprüfung stellte sich heraus, dass das Aggregat nicht mehr einsatzfähig war. Offensichtlich hatte der Motor durch das Herausspringen des Ganges unbemerkt überdreht und so massiven Schaden genommen. Aufgrund der zeitlichen Brisanz blieb Smoli nichts anderes übrig als das zweite Bike mit dem defekten Getriebe zu verwenden, und im zweiten Gang zu starten! Die Ergebnisse in seinen ersten beiden Heats waren unter diesen Vorzeichen sensationell. Unter unglaublichem Druck und Dank tatkräftiger Mithilfe von Altmeister Egon Müller gelang es dem Team bis zu Smolis drittem Lauf zwischenzeitlich den dritten Motor in das Bike mit dem funktionierenden Getriebe zu verbauen. Der Olchinger konnte somit erstmals mit einem absolut funktionstüchtigen Bike ans Startband rollen wenngleich das verbaute Aggregat nur dritte Wahl war. In der Folge konnte er seine Punkteausbeute deutlich steigern und meldete sich in den restlichen Vorläufen jeweils als Zweiter im Ziel. Im Semifinale gelang es ihm, wie schon zuvor in Heat 19, trotz des schlechtesten Startplatzes Weltmeister Kylmäkorpi ernsthaft zu fordern. Der Finne konnte sich jedoch aller Attacken erwehren und kreuzte als erster die Ziellinie. Somit hatte Smoli, ebenso wie Hall, Speiser und de Jong 15 Zähler auf seinem Konto doch aufgrund des direkten Vergleichs in den Vorläufen war er nicht für das Finale qualifiziert.
Dieses entschied Kylmäkorpi ungefährdet für sich, gefolgt von Mustonen, Tebbe, Hall und Woodward.

1. Joonas Kylmaekorpi – 24 (4,4,4,4,4,4) + Platz 1 im Finale
2. Aki-Pekka Mustonen – 17 (3,3,1,4,2,4) + Platz 2
3. Joerg Tebbe – 20 (4,4,2,3,4,3) + Platz 3
4. Richard Hall – 15 (3,3,4,2,3,0) + Platz 4
5. Cameron Woodward – 18 (4,4,4,3,1,2) + Platz 5
6. Josef Franc – 15 (1,3,4,2,4,1)
7. Richard Speiser – 15 (3,2,3,4,2,1)
8. Jannick de Jong – 15 (4,2,2,2,3,2)
9. Martin Smolinski – 15 (2,1,3,3,3,3)
10. Dirk Fabriek – 11 (1,2,1,3,4,0)
11. Stephane Tressarieu – 11 (1,3,3,2,2)
12. Richard Wolff – 9 (1,4,0,4,0)
13. Mathieu Tressarieu – 9 (3,1,2,d,3)
14. Theo Pijper – 6 (2,0,d,2,2)
15. David Howe – 5 (0,1,3,1,0)
16. Joel Nystroem – 5 (2,2,0,0,1)
17. Glen Phillips – 5 (1,0,1,2,1)
18. Matthias Kroeger – 3 (0,d,2,0,1)
19. Stephan Katt – 2 (0,d,1,1,d)
20. Mikke Bjerk – 1 (d,1,0,0,0)