Der Traum von der Teilnahme am „Race-Off“ des Speedway-Worldcups im englischen Manchester am kommenden Freitagabend endete für das deutsche Nationalteam im lauen Sommerwind von Vastervik. Für Martin Smolinski bedeutet dies nun: Bundesliga mit Landshut, statt World Cup Race Off mit dem deutschen Nationalteam in Manchester. „Die Enttäuschung das wir es nicht geschafft haben ist groß. Wir hatten die große Chance den Einzug zu schaffen, doch leider hat es nicht geklappt. So gerne ich in Landshut vor heimischem Publikum auch fahre, am Freitag wäre ich bedeutend lieber in Manchester gewesen“, so Martin Smolinski nach seiner Rückkehr aus Schweden.
Während Schweden und der Equipe aus Australien bereits im Vorfeld die Rolle der Favoriten zugesprochen wurde, ging es für Deutschland letztlich darum, mit den vier Fahrern aus den USA um den dritten Rang zu streiten, der zugleich die Teilnahme an der Hoffnungsrunde in England bedeutet hätte. „Wir hatten einen wahnsinnig guten Teamspirit und haben bereits Wochen vor dem Rennen viel kommuniziert und sehr eng miteinander gearbeitet, erklärt der Teamkapitän und auch Mannschaftskamerad Tobias Kroner, sieht im deutschen Auftritt viele positive Aspekte: „Ich denke wir haben mit dieser Mannschaft trotz des Ausscheidens in diesem Jahr viel erreicht und den Grundstein für die Zukunft gelegt.“ In der Tat hatte die Mannschaft im Vorfeld des Wettbewerbs mit sehr viel Eigeninitiative und Engagement gute eigene Rahmenbedingungen geschaffen und zusätzliche Gönner und Sponsoren für sich gewinnen können.
Nach zwanzig gefahren Läufen und einem sehr engen Rennverlauf zwischen dem Team der USA und dem deutschen Team hatte am Ende die USA mit 22 Punkten drei Zähler mehr auf dem Konto so dass dem deutschen Team nur der unliebsame vierte Rang blieb. Statt Ausreden präsentierten die Verantwortlichen trotzt der allgemeinen Enttäuschung Fakten. Tobias Kroner betonte: „Martin Smolinski hat eine sehr gute Leistung präsentiert und war von Beginn an als einziger Fahrer in unserer Mannschaft wirklich in der Lage der Konkurrenz Paroli zu bieten.“ In der Tat war der Olchinger mit 12 Punkten der beste Punktelieferant während Kroner (4 Punkte), Wölbert (2 Punkte) und Huckenbeck (1 Punkt) nicht an das Ergebnis des Mannschaftskapitän heranreichen konnten. Mit Greg Hancock hatten die USA einen Trumpf in ihren Reihen, der mit 17 eingefahrenen Punkten nahezu im Alleingang für den Einzug in das „Race-Off“ sorgte und ganz einfach den Unterschied machte.
Trotz der Enttäuschung ist das knappe Ausscheiden jetzt auch kein Grund alles schlecht zu reden und auch Martin Smolinski zieht wichtige Lehren aus dem Rennen auf Weltklasseniveau: „Wir haben gezeigt, dass wir derzeit den schnellsten JAWA der Welt fahren und auf höchstem Niveau konkurrenzfähig sind. Einziges Manko war ein erneutes Hitzeproblem, dass uns noch Leistung einbüßen lässt, vor allem als wir innerhalb von Heat 12 – 15 dreimal raus mussten, lies die Leistung etwas nach. Das sind Feinarbeiten an denen wir weiter arbeiten müssen, aber dennoch kann ich persönlich recht zufrieden sein und wir müssen einfach versuchen im kommenden Jahr die drei vier Pünktchen mehr einzufahren.“
Das kommende Wochenende verbringt Martin Smolinski nun bei zwei Rennen in der bayrischen Heimat. Am Freitagabend trifft der Bayer mit dem AC Landshut in der heimischen One Solar Arena auf die DMV White Tigers und tags drauf startet der Olchinger beim Grasbahnrennen in Willing. „Schau mer mal ob der Weltmeister mir einen Silberhelm abluchsen kann“, freut sich der 31 jährige auf das Duell mit dem amtierenden Langbahnweltmeister Jannick de Jong.